An den Rändern der Welt
von Helene Walterskirchen
„An den Rändern der Welt“
von Thomas Tielsch und Markus Mauthe
Der Dokumentarfilm „An den Rändern der Welt“ von Thomas Tielsch und Markus Mauthe, der auch als Sprecher fungiert, zeigt auf beeindruckende Weise die letzten Reste der indigenen Bevölkerungen auf dem Planeten Erde. Sie leben am Rande der sogenannten Zivilisationsgesellschaft, auch Konsumgesellschaft, Wegwerfgesellschaft oder High-Tech-Gesellschaft genannt. Sie leben noch weitgehend nach ihren alten indigenen Lebens- und Verhaltensweisen und sind das, was man Randgesellschaften nennt. Ihr Lebensraum jedoch wird immer weiter eingegrenzt, da ihre Ländereien der industriellen Landwirtschaft zum Opfer fallen, die alles abbrennen und niederwalzen, um dort neue Viehweiden, Sojafelder, Palmölplantagen, Wasserkraftwerke zu errichten oder Bodenschätze abzubauen. So wird der Lebensraum der indigenen Bevölkerung immer weniger bis sie am Ende umgesiedelt werden oder ein Schattendasein bzw. Außenseiterdasein inmitten der Zivilisationsgesellschaft führen.
Der Film macht betroffen und nachdenklich. Er macht aber auch bewusst, dass wir alle einst selbst indigene Menschen waren und in indigenen Gruppen gelebt haben – zu einer Zeit, als es noch keine Zivilisationsgesellschaft, wie wir sie heute haben, gab. In unserem archaischen Zellgedächtnis ist unsere indigene Natur noch vorhanden und wird durch diesen Film wieder an die Oberfläche gebracht. Wir empfinden Mitgefühl mit diesen Menschen. Wir sind entsetzt über das, was mit ihnen geschieht. Wir sind wütend über die Rücksichtslosigkeit und Gemeinheit der Führer unserer Zivilisationsgesellschaft, die nicht nur kaltblütig, sondern auch gewissenlos die letzten Reste dieser einstigen Hochzivilisation zerstören. Nur, damit sie noch mehr Profit machen und die Erde ausbeuten können!
Ein Film mit großartigen Bildern von untergehenden indigenen Kulturen, die unseren inneren Archetyp des Indianers bzw. Eingeborenen einer indigenen Zivilisation anspricht und berührt und uns zugleich auch bewusst macht, wie weit wir uns selbst, als moderne Zivilisationsmenschen von unserer einstigen indigenen Natur entfernt haben. Diese Menschen mögen zwar unzivilisiert sein, aber sie haben noch etwas von ihrer natürlichen Würde, Größe und Freiheit – all das, was uns schon längst verloren gegangen ist.
Kinostart: November 2018
90 Min.
Produziert von FILMTANK
Nach einer Idee von Markus Mauthe
Buch, Regie, Produzent: Thomas Tielsch
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