Anlegen von Winterbeeten
Das gemeinnützige Gartenkultur-Zentrum Schloss Rudolfshausen ist eine Sektion des gemeinnützigen Kultur- und Bildungsvereins Admacum e.V.
von Alexandra Walterskirchen, Projektleiterin:
Im Oktober ist der letzte Zeitpunkt, um die Bepflanzung der Winterbeete vorzunehmen. Wir haben in dieser Woche unser letztes Winterbeet mit Namen „Countryside-Beet“, in welchem bis dato noch fruchttragende Zucchini-Pflanzen gestanden hatten, zum Abschluss gebracht. Bereits vor ca. 3 Wochen hatten wir den hinteren Bereich des Beetes mit Steckzwiebeln bepflanzt, nun folgte der vordere Bereich.
Vor der Pflanzung haben wir den Boden mit Mykosoil Endo, einem Mykorrhiza-Präparat der Agrostim Biotechnologieprodukte GmbH aufgewertet. Mykorrhiza ist eine Symbiose zwischen Bodenpilzen und höheren Pflanzen und ist eine Vergesellschaftung der Pilze mit den Wurzeln der Pflanze. Die Mykorhizza-Pilze versorgen die Pflanze mit wichtigen Nährstoffen und Wasser und erhalten im Gegenzug von der Pflanze lebenswichtige Kohlenhydrate, die die Pflanze mittels Photosynthese produziert. Wir haben bereits in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen mit Mykorrhiza gemacht. Mykorrhiza stärkt die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen und erhält sie auf natürliche Weise gesund. Die Pflanzen danken es dem Gärtner mit einer üppigen Blüte und reichen Ernte.
Danach haben wir den einen Teil des Beetes mit Feldsalat-, Spinat- und Winterpostelein-Jungpflanzen von der Demeter Jungpflanzen-Gärtnerei Stefan aus Aldersbach bepflanzt, die uns von dieser freundlicherweise zur Verfügung gestellt worden sind, da wir noch über keine eigene Jungpflanzen-Anzucht verfügen. Diese Pflanzen sind die einzigen, die man jetzt noch im geschützten Anbau pflanzen kann. Für alles andere ist es zu kalt bzw. zu lichtarm. Sie würden nicht mehr wachsen.
Im anderen Bereich des Beetes haben wir Bio-Knoblauch (Sorte Spint) vom Templiner Kräutergarten gesteckt. Nachdem wir in den letzten Wochen zwar viele Knoblauchzehen in verschiedenen Beeten im Garten gesteckt hatten, diese aber alle über Nacht von einem Tier – wir vermuten einem Waschbär – ausgegraben und gefressen wurden -, haben wir uns entschlossen, da wir nicht auf eine Knoblauchernte im nächsten Frühjahr verzichten wollen, die Knoblauchzehen nun in einem unserer Frühbeete zu stecken, wo sie unter Vlies vor dem unbekannten Knoblauch-Liebhaber geschützt sind. Merkwürdiger Weise hatten wir im letzten Winter dieses Problem nicht und konnten den Knoblauch im Freien anbauen. In diesem Jahr ist es jedoch anders. Wir hoffen aber, auf diese Weise doch noch Knoblauch ernten zu können!
Im restlichen Bereich des Beetes haben wir Winterpostelein und Spinat gesät, die uns das Familienunternehmen Samen Fetzer aus Gönningen zur Verfügung gestellt hat. Auch wenn die Pflanzen jetzt nur noch langsam keimen und wachsen, sind sie ideal als Folgesaat für den Überwinterungsanbau und können dann bei den ersten warmen Temperaturen im Spätwinter/Frühjahr frisches, leckeres Grün liefern. Der Winterpostelein ist im übrigen der einzige, der auch bei kalten Temperaturen keimt, weswegen wir ihn versuchsweise auch wild bei verschiedenen Beeten ausgesät haben, um auf diese Weise eine größere Winterspostelein-Population zu schaffen, die sich vielleicht durch Selbstaussaat in den folgenden Jahren selbstständig vermehren und erweitern wird.
Über unser Countryside-Beet sowie zwei weitere Beeten hatten wir bereits im letzten Winter eine Holzkonstruktion errichtet und über diese Konstruktionen ein Wachstumsvlies sowie ein Frostschutzfolie von HaGa-Welt ausgebreitet, um die Beete das ganze Jahr über nutzen zu können (im Sinne von Frühbeeten bzw. Spätbeeten). Im Sommer werden die Vliese einfach auf der Konstruktion zusammengerollt und befestigt – so hat man dann offene Sommerbeete. Die Beete sind quasi Chamäleons, die für Sommer und Winter-Anbau gleichermaßen geeignet sind und die Holzteile der Konstruktion dienen den Pflanzen, z.B. Gurken, im Sommer beim Hochwachsen als Stütze.
Jetzt, Ende Oktober, bietet das 30g dicke Wachstumsvlies von HaGa den Pflanzen ideale Wachstumsbedingungen und schafft ein wohliges Klima. Die Beete sind sowohl nachts als auch tagsüber abgedeckt, lediglich, wenn es draußen sehr warm und sonnig ist, öffnen wir sie tagsüber, ebenso natürlich zum Gießen. Wenn die Temperaturen weiter fallen, werden wir zusätzlich auch die Frostschutzfolie darüber legen, um eine zusätzliche Kältebarriere zu schaffen, unter der die Pflanzen weiter gedeihen können.
So sind wir für den Winter gut gerüstet und werden – wie im vergangen Jahr – sicherlich wieder frisches, leckeres Grün aus unserem Garten verzehren können.
Wir bedanken uns bei den Unterstützern unseres gemeinnützigen Projektes: