Lindauers Lateinische Quellen: Lokalhistorische Texte
von Alexandra Walterskirchen:
„Lindauers Lateinische Quellen:Lokalhistorische Texte“
von J. Lindauer Verlag (Renate Schaefer) München
Der J. Lindauer Verlag bietet mit seiner Reihe „Lindauers Lateinische Quellen“ Schülern und Schülerinnen aus Bayern, aber auch jedem Latein- und Bayern-Interessierten, die Möglichkeit, ausgewählte lokalhistorische Texte aus überwiegend bayerischen Städten zu studieren. Die Reihe besteht aus insgesamt 20 kleinen Büchern, die jeweils einer Stadt gewidmet sind: München, Augsburg, Regensburg, Freising, Nürnberg, Passau, Lindau, Landshut, u.a. Dazu kommen noch Rom, Italien, Südtirol, Trier und Salzburg, die aufgrund ihrer römischen Geschichte mit einer Vielzahl an antiken Texten aufweisen können. In den kleinen Büchern, deren Seitenumfang zwischen 60 und 130 Seiten liegt, werden Texte zur Stadtgeschichte wie Gründungsurkunden, literarische Dokumente, Inschriften (von Kirchen, Denkmälern, Grabmälern, usw.) und auch moderne lateinische Schriften und Lieder präsentiert.
Der Leser kann sich selbst das Büchlein auswählen, das ihn aufgrund seiner Heimat am meisten anspricht, weil er z.B. in dieser Stadt geboren worden oder aufgewachsen ist. Durch das Studium der lateinischen Texte wird die Verbindung zur kulturhistorischen Geschichte der Heimat noch weiter vertieft, was Freude macht und Achtung vor der Vergangenheit vermittelt. Zudem ist es für jeden Lateinstudierenden eine willkommene Abwechslung, einmal keine klassisch-lateinischen Texte zu lesen, sondern lateinische Texte aus dem Mittelalter bzw. Kirchenlatein. Dieses wird im Unterricht oft vernachlässigt, so dass man leider als Lateinkundiger oft nicht in der Lage ist, lateinische Inschriften in Kirchen richtig zu übersetzen. Mithilfe dieser kleinen Bücher kann gezielt an dieser Schwachstelle gearbeitet werden.
Die lateinischen Inschriften wurden entsprechend fachlich aufbereitet und mit Übersetzungshilfen versehen, so dass man mit dem ROMA-Grundwortschatz in der Regel gut durch die Übersetzungen kommt. Da die Inschriften teilweise recht unbekannt sind und sich auch nicht im Internet oder Buchhandel finden, wäre bei manchen zweideutigen Texten allerdings eine beigelegte Übersetzung hilfreich, um sich – gerade, wenn man im Selbststudium arbeitet – korrigieren zu können. Denn insbesondere am Anfang ist das Mittel- und Kirchenlatein gewöhnungsbedürftig und braucht einige Übung.
Mein Fazit: Es macht Freude mit den kleinen Büchern „Lindauers Lateinische Quellen: Lokalhistorische Texte“ zu arbeiten, da sie einen Blick in die reiche Vergangenheit der bayerischen Geschichte ermöglichen und den (bayerischen) oder Bayern-begeisterten Leser mit seinen Wurzeln verbinden. Nebenbei lernt man sehr viel über die lateinische Sprache des Mittelalters und das richtige Entziffern und Übersetzen von Inschriften in Kirchen und bei Denkmälern.
Die Büchlein der Reihe „Lindauers Lateinische Quellen: Lokalhistorische Texte“ sind zu beziehen bei:
J.Lindauer-Verlag GmbH & Co. KG
Kaufingerstr. 16
80331 München
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