Neu: Vogelschutzhecke und Hochbeete
Das gemeinnützige Gartenkultur-Zentrum Schloss Rudolfshausen ist eine Sektion des gemeinnützigen Kultur- und Bildungsvereins Admacum e.V.
von Alexandra Walterskirchen, Projektleiterin:
- Neue Hecke beim Kapellenweg
Unser Schlossgarten grenzt im Westen an den Kapellenweg und wird von einem Maschendrahtzaun begrenzt, an dem wiederum viele Jahre lang eine Buchenhecke als Sichtschutz stand. Über die vielen Jahre war sie vergreist und auch teilweise abgestorben, so dass nur noch hölzerne Gerippe bestanden und Raum gaben für allerlei Schösslinge und Unkraut. Es war die Zeit gekommen, die Hecke zu roden und zu erneuern. Dies geschah in diesem Frühjahr. Unser Ziel war es, anstatt einer Mono-Hecke aus Hainbuche oder Thuja, die weder Menschen noch Vögeln und anderen Tieren wirklichen Nutzen bietet, eine bunte Mischung aus Wildgehölzen, Kulturpflanzen und kleinen Obstbäumen im „Permakultur-Waldgarten-Stockwerk-Prinzip“ zu schaffen.
Die neue Hecke sollte mehrere Kriterien erfüllen: zum einen eine Vogelschutzhecke, wo auch Vögel, Insekten und Bienen Nahrung und Unterschlupf finden; zum anderen einen Sichtschutz in den Schlossgarten, der allerdings nicht zu hoch werden sollte; zum dritten eine optisch ansprechende und saisonal blühende Hecke, die den Kapellenweg in Richtung Rindenkapelle (ein regional bekannter Wallfahrtsort), attraktiver gestalten sollte. Dies war auch im Sinne der Pfarrpfründestiftung, der Eigentümerin von Schloss und Grundstück, mit der wir das Gemeinschaftsprojekt durchführten.
Nach dem Ausfräsen der Wurzelstöcke haben wir den Boden von gröberem Unrat, Wurzelresten, Ziegelsteinen und Müll gereinigt. Dann haben wir in den gesamten Bereich pflanzlichen EM-Bokashi-Dünger eingearbeitet, da der Boden dort recht nährstoffarm und leblos ist. Der Dünger wurde uns freundlicherweise von Manfred Epp von EM-Technologiezentrum-Süd aus Haldenwang zur Verfügung gestellt. Wichtig bei der Verwendung von EM-Bokashi-Dünger ist immer, dass eine zweiwöchige Ruhezeit beachtet wird, da ansonsten das Milieu zu sauer für die Pflanzen ist.
Den Bokashi-Dünger haben wir mit unserer Lieblingserde „Floradur“ von Floragard aus Neuburg an der Donau, die unser Permakultur-Versuchsanbauprojekt unterstützen, vermischt, um eine bessere Bodenstruktur – der Boden dort ist ziemlich karg und steinig – zu ermöglichen und die Pflanzung zu erleichtern. Diese Erde ist unser Favorit, da sie viel Wasser speichern kann und das Wachstum der Pflanzen begünstigt. Das ist gerade angesichts der lang anhaltenden Trockenheit ein großer Pluspunkt.
Danach haben wir die neue Fläche mit vielerlei verschiedenen Wildobstheckenpflanzen von der Baumschule Direkt.de, JA. Schuldt-Baumschulen aus Ellerhoop, die unser Projekt unterstützen, doppelreihig eingepflanzt, z.B. Weißdorn, Holunder, Felsenbirnen, Kornelkirsche, Schneeball, Speierling, Wildapfel, usw.
Dazu kamen verschiedene essbare Hagebutten-Rosen der Sorte Rosa sweginzowii ‚Macrocarpa‘ und Mandarin-Rose gepflanzt, die uns von der Rosenschule Schultheis aus Bad Nauheim zur Verfügung gestellt worden sind. Die schönen Wildrosen werden die Hecke nicht nur durch ihre Blüten bereichern, sondern auch im Herbst und Winter mit ihren Hagebutten, was Mensch und Tiere freuen wird.
In den schattigeren Bereich der Hecke haben wir verschiedene andere Pflanzen wie Stechpalme, Clematis und Berberitzen gepflanzt. Zum Abschluss haben wir den kompletten Bereich mit Rindenmulch von Floragard gemulcht. Das sieht nicht nur optisch schöner aus und hemmt das Wachstum von Unkraut, sondern hält auch Feuchtigkeit im Boden und hilft den Pflanzen beim Anwachsen. Das ist besonders bei der lang anhaltenden Trockenheit in diesem Frühjahr eine große Hilfe, da wir dann nicht so oft gießen mussten/müssen.
Wenn die Wildobsthecke im Laufe der Jahre größer wird, gibt es im Frühjahr und auch Frühsommer viele Blüten, die eine Weide für Bienen, Hummeln & Co. sind; von Sommer bis Spätherbst entstehen daraus leckere Früchte, die nicht nur eine Nahrung für Vögel, sondern auch für uns Menschen sind. Gleichzeitig wird sie optisch und botanisch den Kapellenweg verschönern und bereichern.
- Pflanzung im Hochbeet von BioGreen
Ende April ist der ideale Zeitpunkt, um Zwiebeln und Salate im Freiland zu pflanzen. Mit den Hochbeeten von BioGreen kann man sehr schnell einen Bereich im Garten, der keine gute Erde, einen zu steinigen Untergrund oder viel Unkraut aufweist, in ein fruchtbares Beet verwandeln. So haben wir Bereiche in unserem Garten, auf denen bisher nur eine karge Graswiese gewachsen war, mittels dieser Hochbeete in einen neuen Gemüsegarten verwandelt.
Zuerst haben wir eine Kokosmatte von der Firma Gartenscheune aus Lützow, die unser Projekt unterstützen, auf die Wiese gelegt. Mit den Kokosvliesen erzielen wir sehr gute Erfolge, denn sie sind zusammen mit den Hochbeeten von Bio-Green das ideale Mittel für die Neuanlegung von Beeten, ohne eine Grasnarbe ausstechen zu müssen. Zudem speichert das Kokosvlies Feuchtigkeit und schafft einen idealen Untergrund, der nach und nach verrottet und den Boden düngt.
Auf das Kokosvlies haben wir die Hochbeete Classic aus Lärchenholz aufgebaut, die wir freundlicherweise von BioGreen aus Bischoffen bekommen haben. Diese Hochbeete sind mit 15cm Höhe flacher als unsere bisherigen Hochbeete und bieten sich mehr für Blattgemüse und Zwiebeln an, die nicht so tief wie Rettiche oder anderes Wurzelgemüse wurzeln. Wir haben in die Hochbeete das Bio-Substrat Floradur von Floragard gefüllt und gut festgedrückt, ehe wir mit der Pflanzung begonnen haben.
Von der Demeter-Jungpflanzengärtnerei Stefan aus Aldersbach hatten wir junge Zwiebelpflanzen und Brokkoli bekommen, die wir zusammen mit unserem selbst vorgezogenen Salat und Stangensellerie gepflanzt haben. Dazwischen haben wir Mangold, Spinat, Salat und Koriander gesät. Wir haben die Beete bewusst an zwei unterschiedlichen Stellen aufgebaut, eine mit weniger Sonne, die andere mit mehr Sonne, um zu beobachten, wo welche Pflanzen besser wachsen.
Um die Hochbeete herum haben wir natürlichen, giftfreien Schneckenmulch von Floragard gestreut, der nicht nur optisch schön aussieht und das Kokosvlies bedeckt, sondern auch die Schnecken abhalten soll, was gut funktioniert, denn bis jetzt haben wir in den Hochbeeten noch keine Nacktschnecken gesehen.
- Anzucht in Tontöpfen von Spang
Noch sind die Eisheiligen nicht ganz vorbei (heute ist der 11. Mai). Deshalb befinden sich die kälteempfindlichen Jungpflanzen, die wir selbst gezogen haben, in Töpfen von Spang zur Abhärtung in unserem Haygrove-Gartentunnel, wo sie tagsüber bereits Freiluft bekommen und Sonne, aber nachts, wenn die Temperaturen auf den Nullpunkt sinken, wärmegeschützt sind. Nach den Eisheiligen werden die Jungpflanzen dann ins Freiland ausgepflanzt.
Gerade Zucchini, Gurken, Melonen und Kürbisse ziehen wir am liebsten in den Ton-Blumentöpfen von Spang aus Ransbach-Baumbach (Westerwald) vor, da sie für diese großen Gemüsepflanzen besser geeignet sind als Multi-Topfplatten. Wir haben in den letzten Monaten mehrere Versuche mit Zucchini, Gurken, etc. in Topfplatten durchgeführt und mussten feststellen, dass die Pflanzen wesentlich schwächer wachsen und sich bei zunehmender Größe gegenseitig behindern, da man die Töpfe nicht separat positionieren kann. Mit einzelnen Tontöpfen geht das viel einfacher, da man auf diese Weise den Jungpflanzen den Raum zum Wachsen geben kann, den sie brauchen. Zudem ist Ton wesentlich natürlicher und unbedenklicher als Plastik und auch die Pflanzen fühlen sich wohler als in Plastik. Die Tontöpfe sind sehr stabil, einfach zu reinigen und können immer wieder verwendet werden. Auch das Auspflanzen der Jungpflanzen geht leicht, da sie in den Tontöpfen einen kräftigen Wurzelballen bilden. So sind die Tontöpfe von Spang unser absoluter Favorit für Jungpflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse.
Wir bedanken uns bei den Unterstützern unseres gemeinnützigen Projektes:
Haygrove: Folientunnel
Biogreen: Gewächshausheizung und Hochbeete
Floragard: Erde und Hackschnitzel
die Gartenscheune: Kokosvlies
Baumschule Direkt, JA.Schuldt: Heckenpflanzen
Rosenschule Schultheis: Rosen
Jungpflanzen-Stefan: Jungpflanzen
EM Süd, Manfred Epp: Dünger
Spang: Tontöpfe