Pflanzen Indoor anziehen im Spätherbst
Das gemeinnützige Gartenkultur-Zentrum Schloss Rudolfshausen ist eine Sektion des gemeinnützigen Kultur- und Bildungsvereins Admacum e.V.
von Alexandra Walterskirchen, Projektleiterin:
Auch im Herbst ist es nicht zu spät Jungpflanzen für das Gewächshaus vorzuziehen, vorausgesetzt man besitzt eine entsprechende Pflanzlampe und eine Wärmequelle. Wie im zeitigen Frühjahr benutzen wir auch hierfür unsere „Jungpflanzen-Anzuchtstation“ in unserem Empfangszimmer in Schloss Rudolfshausen, das wir mit Pflanzlampen von Pro-emit ausgestattet haben, die uns freundlicherweise von der Firma Pro-emit GmbH aus Söhlde zur Verfügung gestellt worden sind. Unter den 3 Pflanzlampen Sunbar 150-B, deren Lichtstärke man am externen Treibergehäuse individuell einstellen kann, stehen Tische, auf denen wir die Jungpflanzen, nachdem sie in den Anzuchthäusern von Romberg gekeimt sind, weiter heranwachsen lassen, bis sie groß genug für das Gewächshaus sind. Mit den Sunbar 150-B haben wir gute Erfahrungen gemacht, da sowohl Zucchini-, Gurken- und Tomaten-Jungpflanzen als auch Basilikum und Physalis darunter gut und gesund wachsen und sogar zum Blühen kommen, wenn sie größer werden. Das Dimmen der Pflanzlampen ist sehr praktisch und ermöglicht zusammen mit dem Einsatz eines Lichtmessgerätes wie von Gossen (Mavospec Base) die Einstellung der idealen Lichtstärke für die Pflanzen.
Ein wichtiger Hinweis für unser Indoor-Gardening: Im letzten Herbst/Winter haben wir die Pflanzen Indoor in zwei Räumen unseres Schlosses in größeren Töpfen kultiviert, was wir dieses Jahr aus verschiedenen Gründen nicht mehr machen wollen. Der enorme Zeitaufwand und die intensive Pflege, die die Pflanzen im Indoorbereich benötigen, gerade, wenn sie größer werden und sich Schädlinge einstellen, die so zahlreich werden können, dass man sie mit giftigen Mitteln besprühen müsste (was wir natürlich nicht machen, da wir ökologisch anbauen), stehen in keinem Verhältnis zum geringen Ernteertrag. Zudem schadet das Kultivieren von Gemüsepflanzen in einem historischen Gebäude wie unserem Schloss, der Bausubstanz. Deshalb haben wir uns in diesem Herbst ein Gewächshaus und ein Folienhaus zugelegt, in dem wir die Pflanzen, die wir Indoor weiterhin vorziehen, dann umpflanzen. Vor dem Frost bekommen wir noch eine entsprechende Heizung und Pflanzlampen in den beiden Gewächshäusern, so dass wir dort die Pflanzen über den Winter bringen sowie im Winter bzw. frühen Frühjahr ernten können.
Wir ziehen unsere Jungpflanzen nach dem Pikieren am liebsten in Ton-Blumentöpfen von Spang aus Ransbach-Baumbach (Westerwald) vor, da Ton natürlicher und gesundheitlich unbedenklicher als Plastik ist. Zudem sind die Tontöpfe sehr stabil, leicht zu reinigen und immer wieder zu verwenden. Auch die Pflanzen lieben „ihre“ Tontöpfe und wir können aus Erfahrung sagen, dass sie darin wesentlich gesünder und kräftiger wachsen als in schwarzen Plastiktöpfen, die nicht nur unschön und lieblos aussehen, sondern auch schnell kaputt gehen. Die Spang-Töpfe hingegen werten sowohl die Pflanzen als auch unsere Jungpflanzen-Anzucht-Station auf und schaffen eine warme, natürliche Atmosphäre.
Für unser Gewächshaus haben wir dieses Jahr zum ersten Mal parthenokarpe, d.h. rein weibliche Gurken, Sorte Euphya, und Zucchuni von Kiepenkerl (Bruno Nebelung GmbH aus Everswinkel), vorgezogen. Die Samen wurden uns freundlicherweise von der Firma zur Verfügung gestellt. Die Jungpflanzen sind gut herangewachsen und befinden sich aktuell noch unter der Pflanzlampe von Pro-emit, werden aber bald in das beheizte Gewächshaus umziehen. Das Besondere an parthenokarpen-Gurken und Zucchini ist, dass sie nur weibliche Blüten ausbilden und ohne Bestäubung zur Fruchtbildung gelangen, was im Gewächshaus sehr praktisch ist, da wir dort keine Hummeln und Bienen haben und eine Handbestäubung – wie wir aus Erfahrung wissen – sehr mühsam ist. Wir sind gespannt, wie sich die Zucchini und Gurken entwickeln werden.
Für größere Mengen Salat-, Spinat- oder Endivien-Jungpflanzen benutzen wir gerne Anzuchtplatten von QuickPot®, mit denen wir seit kurzem intensiver experimentieren, da wir nun durch das Gewächshaus mehr Raum dafür haben. Unsere ersten Erfahrungen sind gut, vorausgesetzt das gesäte Saatgut ist keimfähig, womit wir leider in letzter Zeit immer wieder Probleme hatten. Deshalb empfiehlt es sich nicht nur einen Samen, sondern am besten zwei oder drei pro Kästchen zu säen, um sicher zu gehen, dass dann auch die gewünschte Anzahl Jungpflanzen erreicht werden.
Wir bedanken uns bei den Unterstützern unseres gemeinnützigen Projektes: