Friedenskulturzentrum 2.0
Schloss Rudolfshausen war über 350 Jahre lang katholischer Pfarrhof von Holzhausen und damit Zentrum des katholischen Glaubens.
Im Erdgeschoss befand sich das Pfarrbüro, im ersten Stock befand sich die Wohnung des Pfarrers und seiner Haushälterin. In dieser langen Zeit als Pfarrhof bildete sich im Kulturort Schloss Rudolfshausen ein katholisch-christlicher Geist. Als wir 2011 nach Schloss Rudolfshausen kamen, um fortan dort im Sinne unserer Autoren-, Publikations- und Kultur-Arbeit zu wirken, umfing uns dieser Geist und motivierte uns, im Sinne unserer Vorgänger weiterzumachen, auch wenn wir jetzt fortan vom „Schloss“ und nicht mehr vom Pfarrhof sprachen. Für viele Menschen aber blieb Schloss Rudolfshausen immer „der Pfarrhof“ und das ist manchmal auch noch heute so.
Das, was den Menschen bis heute fehlt, ist der Frieden – der Frieden in sich selbst, der Frieden mit der Familie, der Frieden mit dem Glauben, der Frieden mit der Welt, der Frieden mit Gott. Deshalb ist der Frieden das, was sie am meisten suchen und wonach sie am meisten streben. Und doch herrscht überall auf der Welt sehr viel Unfrieden. Trotz all dem Friedensstreben und Friedensengagement vieler Menschen und zahlreicher Friedensorganisationen will der Frieden einfach nicht kommen und schon gar nicht bleiben. Immer wieder gibt es an Anlass zu Unfrieden, Streit und Krieg. Dann müssen oft Rechtsanwälte oder Gerichte, im positiven Fall Mediatoren oder Schlichter eingeschaltet werden. Aber dennoch, so habe ich es während meiner langjährigen Arbeit in Rechtsanwaltskanzleien und Schlichtungsstellen erfahren, finden die Beteiligten keinen wirklichen Frieden.
1999 erschien das von mir verfasste Taschenbuch „Streite dich nicht – Gewinne!“ im Ullstein Verlag, in dem es viel um Mediation geht als den besseren Weg anstelle von Gerichten und Prozessen.
Im Titel dieses Buches ist schon das versteckt, was die Ursache ist, dass die meisten Menschen trotz Anwälten, Gerichten oder Schlichtung keinen wirklichen Frieden finden. Ihre Vorstellung von Frieden geht von ihrem Ego aus, und dieses will ganz klar den Frieden für sich, zu seinem Vorteil, zu seinem Nutzen. Aber, wenn wir uns einen solchen Ego-Frieden anschauen, dann wird das eigentliche göttliche Gut, der Frieden Gottes bzw. der Frieden von Jesus Christus, schlichtweg benutzt, nicht zum Wohle aller Menschen, sondern nur zum eigenen Wohle. Der Frieden Gottes aber muss allen Seinen Wesen zur Verfügung stehen und nicht einem einzelnen oder vereinzelten. Und sie müssen ihn auch erhalten dürfen, ob es dem Neidhammel passt oder nicht. Wer einem Mitmenschen den Frieden neidet, begeht nicht nur eine Sünde, sondern wird auch irgendwann dafür die Quittung erhalten.
Wenn wir uns unsere heutige „Friedensgesellschaft“ anschauen, die sich das Thema „Weltfrieden“ auf die Fahne geschrieben hat und mit allen Mitteln- oft sogar mit Gewalt und Druck - eine Friedenswelt schaffen möchte, muss man erkennen, dass es hierbei nicht um den Frieden Gottes geht, sondern um den Egofrieden einer Weltgesellschaft, in der weder Gott noch Jesus Christus eine Rolle spielen. So wie Gott und Jesus Christus vom Thron gestürzt wurden und ihr Frieden über die letzten Jahrzehnte abgebaut wurde, wurde der narzisstische Egofrieden der Menschen, die sich auf den Thron Gottes gesetzt haben, aufgebaut. Die Menschen von heute sind „Egofrieden-Riesen“ und ihr Problem ist, dass sie als solche Riesen nicht in das Friedensreich Gottes bzw. Jesus Christus passen. Die Tür, die dorthinein führt, ist für ihren Riesenkörper zu klein. Es ist wie bei Alice im Wunderland. Sie müssen ihren Egokörper erst verkleinern und ablegen, ehe sie in das wahre Friedensreich kommen können.
Wenn uns Gott bzw. Jesus Christus seinen Frieden zur Verfügung stellt, dann stellt er ihn (den Frieden) allen Menschen gleichermaßen zur Verfügung. Jeder soll dieselbe Chance haben – ob Frommer oder Sünder. Er (Gott) stellt uns Seinen Frieden nicht zur Verfügung, damit wir mit ihm den größten Vorteil für uns herausholen oder ihn sonst irgendwie zu unserem Nutzen verwenden. Das nennt man dann großspurig effizientes „Friedens-Management“. In dieses zählt auch der sogenannte „Friedens-Nobelpreis“ sowie die alternative Variante davon, die alljährlich an Prominente verliehen werden, die damit ihr Image aufpolieren, das so gar nicht friedlich ist, und die vielen „Friedens-Wettbewerbe“, in denen die Menschen Friedensbilder malen oder Friedensgeschichten schreiben und dafür im Sinne von Gewinnerpreisen geehrt werden. Dadurch wird das Friedens-Ego immer weiter aufgebläht.
Auch wir haben über mehrere Jahre in dieser Schiene mitgewirkt bis wir irgendwann gespürt haben, dass das nicht stimmig ist, dass es sich hier nicht um wirklichen Frieden handelt, sondern um eine Ego-Show bzw. einen Ego-Trip. Wir haben zwischenzeitlich diese Art der Friedensarbeit eingestellt und uns auf die Suche gemacht nach dem wahren Frieden, den Frieden Gottes, den Friedens Seines Sohnes, der den Beinamen „Friedensfürst“ trägt.
Denn uns ist ein Kind geboren, uns ist ein Sohn gegeben; und die Herrschaft wird auf seiner Schulter sein; und sein Name wird genannt werden: Wunderbar, Ratgeber, der Mächtige Gott, der Immerwährende Vater, der Fürst des Friedens.” (2. Nephi 19:6, Jesaja 9)
Dazu mussten wir uns erst dem Gottessohn und dem von ihm begründeten Christentum wieder annähern, von dem wir uns vor rund 20 Jahren abgekoppelt hatten, um im „Bauchladen“ der fernöstlichen und Eso-Religionen den Weg zum Frieden und zum Himmel zu finden. Dies erwies sich als Riesenblase. Im „Bauchladen“ gab es allerlei Krimskrams, aber keinen wirklichen Frieden mit dem man in das Himmelreich Gottes kommen konnte. Was der Fürst dieser Welt, Satan, auch Teufel genannt, anstatt dessen den Menschen bietet, ist der Ego-Frieden, in dem er seine Samen für Hass und Gewalt versteckt hat.
Wenn sich das Neue als Trugbild erweist, kehrt man oft zum guten Alten zurück – in unserem Falle in die von Jesus Christus begründete Friedensreligion: das Christentum. Wir hatten gute Führer, allen voran Jesus Christus selbst, aber auch unsere Priestergroßonkel, ihre Predigten, ihre Bücher und sonstigen Werke und natürlich die Pfarrer, die im Pfarrhof gelebt und gewirkt hatten und den christlich-katholischen Geist des Schlosses bzw. Pfarrhofes mit ihrem Tun gestärkt hatten. Sie alle „erzählten“ uns viel vom Friedensfürsten Jesus Christus und Seinem Friedensweg.
Unser Friedenskulturzentrum in Schloss Rudolfshausen ist seit kurzer Zeit im Friedensfürsten Jesus Christus verankert. Dies bedeutet nicht, dass wir jetzt fromm geworden sind und den ganzen Tag nur beten. Nein. Wir haben uns nur neu verankert, was sich auf unser Bewusstsein und unseren Geist auswirkt. Wir werden weiter Friedensarbeit und Friedensprojekte machen, aber mit neuen Konzepten. So wird es z.B. eine Friedens-Banderole 2.0 geben, ebenso Aktionen „Malen für den Frieden 2.0“. Das eigentliche Programm bleibt, jedoch fließt ab sofort nicht mehr der Egofrieden in die Projekte, sondern der Christusfrieden durch die neue Verankerung.
Sobald das Update vollzogen ist und sich unsere Friedensprojekte als 2.0-Version präsentieren können, werden wir damit an die Öffentlichkeit gehen.
„Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.” (Johannes 14:27)